Die Mär von der Transparenz

Social Media beflügelt ein paar spannende aber durch aus nicht neue Ansätze im Bereich der Kommunikation und Außendarstellung von Unternehmen. Damit Social Media überhaupt funktioniert, wird immer wieder Authentizität eingefordert, zeigt das Hochglanzwerbeplakat den strahlenden Gutmenschen, sollte im Empfangsbereich nicht der unrasierte Pförtner in Unterhosen sitzen. Das ist einfach, denn wir verstehen es im Business als übliche Benimmregeln, und sicher wurde es auch schon bei dem damaligen Hype um Unternehmensgrundsätze und Werte festgeschrieben und auf ein gülden Täfelein geschrieben.

Die Krux mit dem Du!

Doch was brechen für Diskussionen los, wenn es um die Ansprache bei facebook geht. Sollte man es geschafft haben, im Unternehmen das Verständnis zu erreichen, dass man zu „Gast im Wohnzimmer des Benutzers“ (Jan Kirchner von atenta) ist und sich dort mit seiner Unternehmensseite sozusagen vorstellt, dann ist es ein logischer Schritt auch die Sprache des „Gastgebers“ zu sprechen, bzw. sich gedanklich auch auf dessen Themen einzulassen. Weit gefehlt! Als seriöses Unternehmen mache ich mir lieber einen Knoten in die Zunge als zum Beispiel meine Bewerber zu duzen. Da feilt das Marketingteam an Social-Media-Superkampagnen und beweist den virtuellen grünen Daumen, pflanzt den Kern der Story in Foren und auf Landingpages, begießt die Wurzeln durch zahlreiche Posts auf facebook und Co und düngt die Triebe und hält die Geschichte durch spannende Zusätze am Leben, ja reguliert sogar die Wildwüchse durch perfektes Comunity Management und dann steht der Bewerber vor der stocksteifen Recruiter-Oma, die auf eine Beschreibung wie „Old School“ auch noch stolz ist! „Schön, dass Sie den Weg zu uns gefunden haben!“ „Yo Dogg, schon klar, wo ist denn hier jetzt der Homie aus der Entwicklungsabteilung dem ich letzte Woche seinen Thread über Steuermodule kommentiert habe?“…

Nicht unwahrscheinlich, oder? Vielleicht nicht mit diesen Worten, aber inhaltlich kann es genau so laufen.

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