The Never-Forget-A-Face-Book

Mark Succerberg oder wie man den “Herrn Facebook” schreibt, hat mit enormen Medienecho Neuerung bei Facebook angekündigt. Die Social Media Welt steht Kopf, heißt es, stimmt aber nicht. Wenn sich das Datenschutzgeschrei gelegt hat, die hektische Informationsweitergabe abgeebt ist, wird jeder sein Facebook wieder “normal” nutzen, sich sicher fühlen, weil er ja die “Privacy-Einstellungen” entsprechend angepaßt hat und gut ist. Ob uns tolle Anwendungen dann ausspionieren oder nicht, ist uns in der allgemeinen Nutzungseuphorie dann auch egal.

Doch was können und müssen wir aus der aktuellen Diskussion lernen?

1. Ich bin ein Freund von Werbung, ich stelle gerne mein Werbeprofil zur Verfügung, ich konsumiere gerne, aber mich hat noch keiner gefragt. Ja Sie dürfen mir Werbung schicken!

2. Facebook wird nie mehr etwas vergessen, man verliert das Recht an den eigenen Äußerungen, da stecken enorme Möglichkeiten drin, Lebenszyklus! Würde man die emotionalen Äußerungen mancher Meinungsmacher analysieren, könnte man ein sehr gutes Psychogramm der Person erstellen.

3. Wollen wir mal nicht das “Big Brother-Motiv” von Georg Orwell überstrapazieren und immer wieder auf dem Datenschutz rumreiten, aber der “soziale Druck” drängt uns alle, ob wir wollen oder nicht, immer mehr in die sozialen Netzwerke und Facebook hat hier schon eine enorme Zugkraft entwickelt. Sorgloser Umgang mit mobiler Technik und leicht exhibitionistisches Verhalten öffnen Tür und Tor für die Zusammenführung persönlicher Daten! Wer will kann heute schon problemlos die Kollegen, Nachbarn und deren Kinder “stalken”. Hier sei auf die massenhaften Tools zum Reputationsmanagement hingewiesen. Wenn Sie jetzt sagen, ich mache ja nichts Unerlaubtes, das darf ja jeder wissen, wo ich was einkaufe, mache usw. , dann sind Sie sehr naiv. Im positivsten Fall werden Ihre Bewegungs-oder Personendaten für die Werbung genutzt, im schlimmsten werden Sie Opfer eines Verbrechens.

4. Vergessen ist nicht unbedingt ein Übel, außer vielleicht in Prüfungen, sondern vielmehr physiologische Notwendigkeit. Uns würde der Kopf platzen, könnten wir nicht vergessen. Außerdem “überschreiben” wir unsere Erinnerungen jedesmal wenn wir sie aus dem Gedächtnis abrufen, was diese über die Jahre stark verzerrt. (Denken Sie nur an G.W.Bush, der sich erinnert hat vor seiner im-Kindergarten-ins-Ohr-geflüstert-bekommen-Session an “9.11.” schon Bilder über den Einschlag des ersten Flugzeugs im Fernsehen gesehen zu haben, obwohl es solche zu diesem Zeitpunkt dort noch gar nicht zu sehen gab) Verzerrte Wahrnehmung ist also menschlich – detailgenaues Wiedergeben meiner Threads von vor x Jahren wird facebook. Und Sie wollen wirklich mit 30 an den pupertären Äußerungen Ihres 18 jährigen Alter Egos gemessen werden? Zum Glück wurde so manche Peinlichkeit meiner Jugend nicht aufgezeichnet!

Fazit: Eigentlich kann Facebook gar nicht mehr so viel Spaß machen!

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