Mal ‘ne Frage zur Suchmaschinenoptimierung?

Nachdem ich einem Kontakt mitteilen musste, dass man bei google nicht so ohne weiteres auf Platz eins kommt, erreichte mich kürzlich die folgende Frage:

….
Vielen Dank für ihre Nachricht!

Ach Mensch, jetzt nehmen Sie mir aber all meine Illusionen….die Firma (Name gelöscht), für die ich tätig bin, wird noch dieses Jahr riesen große Werbekampagnen schalten (u.a. Kinowerbung). Dann wird jeder (Firmenname gelöscht)  kennen und meine Seite muss ganz nach oben, um davon zu profitieren….wie lange dauert es denn in der Regel, bis man einen guten Stellenwert erreicht hat?

Vielleicht können auch andere etwas mit der Antwort anfangen, deshalb hier zum Nachlesen:

Hallo Frau (Name gelöscht),

Um Ihre Seite nach oben zu bekommen, müssen Sie erstmal festlegen unter welchen Suchbegriffen. Gehen Sie hier erstmal intuitiv und nach bestem Wissen vor und machen Sie sich eine Liste, was die Leute suchen würden für das Sie eine Lösung haben, bzw. welchen Nutzen stiften Ihre Produkte und was würde der Käufer bei google eingeben. Denken Sie daran, dass spezifische Suchen “Mehr-Wort-Suchen” sind. Man sagt es gibt 3 Kategorien, Informieren, Vergleichen, Kaufen. Besonders interessant für Sie als Verkäuferin sind konkrete Anfragen mit “kaufen, günstig, usw.”, alles was auf ein konkretes Kaufinteresse hindeutet.
Wenn Sie diese Liste haben, gehen Sie zu google-Trends und überprüfen die Suchhäufigkeit in der Vergangenheit und stellen dadurch fest, ob überhaupt genug Leute danach suchen würden. Dann priorisieren Sie die Suchbegriffen. Danach wird die Internetpräsenz optimiert. Immer eine “Seite” pro Suchbegriff.

Nun bringen Sie Ihre Seite auf Vodermann oder -frau ;-) Ob Ihre Seite ganz oben steht hängt zu 30% von der Seite selbst ab (onpage) und zu 70% von deren Verlinkung und “Bewertung” im Internet (offpage).
Es gibt etwa 200 Faktoren auf einer Internetseite, die Google bewertet, um deren Relevanz (und nur darum geht es bei google) für ein bestimmtes Thema oder Stichwort zu bewerten. Generell sollte der Text gut strukturiert, mit Absätzen und Überschriften und gut zu lesen sein, denn Google versucht den menschlichen Leser anhand von festen Vorgaben zu simulieren. Streuen Sie Ihre Suchbegriffe und Synonyme dafür möglichst geschickt auf der Seite, Häufigkeit zum Gesamttext von max. 5%. Denken Sie auch an Überschriften und die richtigen Worte an den Anfang von Absätzen zu stellen, nutzen Sie Bilder und geben Sie ihnen eine aussagekräftige Beschreibung mit . Nutzen Sie die Meta-Tags Desciption und Title.

Lassen Sie Ihren Text einmal überfliegen / querlesen. Der Beurteiler sollte nun sagen, um was es geht. Intention getroffen, super! Sonst, neu.

Dann geht es darum Ihre Seite bekannt zu machen. Hoch im Kurs stehen dabei Social Media Plattformen, weil dies der authentischte Gradmesser für Interesse ist. Posten Sie also öfters (nicht dauerend) mal bei Facebook und Xing.
Generell geht es jetzt um die Einsammlung von Links, die auf Ihre Seite verweisen. denn jeder Link, der aus einer “guten Umgebung” kommt, wird von Google als Fingerzeig verstanden. Deshalb ist ein guter Ankertext / Verlinkungstext sehr wichtig, hier kommen wir wieder auf Ihre Keywords / Suchbegriffe zurück, die hier wieder benutzt werden. Denn der Fingerzeig lautet: Guck hier, die Seite ist relevant für “Keyword”.

Zum Thema Offpage-Optimierung könnte man Bücher füllen, deshalb würde das alles hier etwas weit führen. Wenn Sie noch nicht abgeschreckt sind, können wir uns aber sicher dazu noch mal austauschen ;-)

Wenn die Seite an sich optimiert ist, sagen Sie als erstes Google Bescheid. Die Scannen einmal und dann sehen Sie bald ein Ergebnis. Dann können Sie offpage optimieren. Kaufen Sie keine Links, das merkt man. Mit etwas Glück und guten Keywords kommen Sie schnell nach oben; ggfs in ein paar Wochen. Sie können ja dann gezielt auf bestimmte Stichpunkte hinarbeiten, themenrelevante Kommentare verfassen, Artikel schreiben, sich in Foren verewigen usw.

Lange Rede,kurzer Sinn. Es wartet Arbeit auf Sie, aber als Netzwerkerin sprechen Sie ja eh oft über Ihre Produkte und warum das nicht verschriftlichen und dann für die Internetseite nutzen. Vielleicht können Sie den Vorsprung vor der Kampagne für sich arbeiten lassen.

Wow. lang geworden. Naja, Sie kennen das, wenn man einmal zum Schwärmen anfängt ;-)

Falls Sie noch Fragen haben, stehe ich gerne zur Verfügung.

Beste Grüße aus Lippstadt,

Christoph Fischer

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Die Mär von der Transparenz

Social Media beflügelt ein paar spannende aber durch aus nicht neue Ansätze im Bereich der Kommunikation und Außendarstellung von Unternehmen. Damit Social Media überhaupt funktioniert, wird immer wieder Authentizität eingefordert, zeigt das Hochglanzwerbeplakat den strahlenden Gutmenschen, sollte im Empfangsbereich nicht der unrasierte Pförtner in Unterhosen sitzen. Das ist einfach, denn wir verstehen es im Business als übliche Benimmregeln, und sicher wurde es auch schon bei dem damaligen Hype um Unternehmensgrundsätze und Werte festgeschrieben und auf ein gülden Täfelein geschrieben.

Die Krux mit dem Du!

Doch was brechen für Diskussionen los, wenn es um die Ansprache bei facebook geht. Sollte man es geschafft haben, im Unternehmen das Verständnis zu erreichen, dass man zu „Gast im Wohnzimmer des Benutzers“ (Jan Kirchner von atenta) ist und sich dort mit seiner Unternehmensseite sozusagen vorstellt, dann ist es ein logischer Schritt auch die Sprache des „Gastgebers“ zu sprechen, bzw. sich gedanklich auch auf dessen Themen einzulassen. Weit gefehlt! Als seriöses Unternehmen mache ich mir lieber einen Knoten in die Zunge als zum Beispiel meine Bewerber zu duzen. Da feilt das Marketingteam an Social-Media-Superkampagnen und beweist den virtuellen grünen Daumen, pflanzt den Kern der Story in Foren und auf Landingpages, begießt die Wurzeln durch zahlreiche Posts auf facebook und Co und düngt die Triebe und hält die Geschichte durch spannende Zusätze am Leben, ja reguliert sogar die Wildwüchse durch perfektes Comunity Management und dann steht der Bewerber vor der stocksteifen Recruiter-Oma, die auf eine Beschreibung wie „Old School“ auch noch stolz ist! „Schön, dass Sie den Weg zu uns gefunden haben!“ „Yo Dogg, schon klar, wo ist denn hier jetzt der Homie aus der Entwicklungsabteilung dem ich letzte Woche seinen Thread über Steuermodule kommentiert habe?“…

Nicht unwahrscheinlich, oder? Vielleicht nicht mit diesen Worten, aber inhaltlich kann es genau so laufen.

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Bau es und sie werden kommen!

Die Aufgaben fürs Marketing haben sich eigentlich seit ewigen Zeiten nicht geändert; den Markt bereiten, Bekanntheit schaffen, Käufer und Interessenten anziehen und überzeugen, Dinge schön aussehen lassen und alles, was im Grunde dazu gehört. Die vier P’s sagen dem Experten dann was konkret zu tun ist.

Doch etwas hat sich grundlegend geändert. Marketeers müssen umdenken. Sie sollten ihren Zielgruppen nicht mehr nachlaufen, sondern Sie einladen, ihnen eine Spielwiese, ein Betätigungsfeld geben und sich mit ihnen verbünden. Die sozialen Netzwerke haben die Machbarkeit bereits ausgiebig bewiesen. Doch was heißt das konkret?

Mit der Keule auf Zielgruppenjagd

In Zeiten des sogenannten Fachkräftemangels, Stichwort “war for talents”, sind Unternehmen verzweifelt auf der Suche nach Spezialisten für bestimmte Aufgaben, seien es Ingenieure oder Facharbeiter. Es bedeutet einen enormen wirtschaftlichen Schaden, wenn offene Positionen nicht besetzt werden können. Aufträge müssen storniert werden, Wachstum verlangsamt sich und Auftraggeber sehen sich nach Alternativen um.

Personalabteilungen mühen sich mit Werkzeugen aus der Marketing-Steinzeit, Bewerber für sich zu begeistern. Findige Berater entdecken das sogenannte “employer branding”, um die Attraktivität von Unternehmen nachhaltig zu steigern. Doch all das sind nur Einzelmaßnahmen, vielleicht komplex, aber eben nicht sehr weitgreifend gedacht. Hier nun eine Idee, die Sie konkret umsetzen können:

Elektroniker dringend gesucht!

Wir nehmen mal ein konkretes Beispiel: Sie suchen Elektroniker. Sie haben bereits die üblichen Wege ausgeschöpft. Sie haben Ihr Unternehmensprofil geschärft, Ihren USP herausgearbeitet und die Benefits für Ihre Bewerber klar konkretisiert. Sie haben eine tolle Ausschreibung verfasst, an emotionale Bilder gedacht, Ihre Aussagen einprägsam, aber konkret formuliert und alles klar strukturiert, dass es ein Augenschmaus ist. Sie haben eine Online-und eine Offlineversion erstellt und getestet. Sie haben Ihr lokales Netzwerk angesprochen, Arbeitsagentur und Bildungsträger benachrichtigt und eine emotionale PR-Kampagne losgetreten. Mit Ihrer Stellenausschreibung haben Sie alle Kanäle bedient, waren in der Tageszeitung, im Anzeigenblatt und im Fachmagazin. Sie haben die richtigen Stellenbörsen bedient, haben in die Breite und in die Tiefe geworben und Ihre eigene Homepageausschreibung durch AdWords und Affiliates breitflächig ins Internet gebracht und dabei auch an social media gedacht. In Ihrem Auftrag waren Promotoren in Baumärkten und Bastelläden unterwegs. Sie haben ihre Stellen auf lokalen Jobmessen an das geneigte Publikum gebracht und waren als Überraschungsgast auf der Modellbau- und Haushaltswarenmesse. Ihre Region wurde mit Plakaten bepflastert, Flyer lagen aus, Ihr Slogan war auf den Brötchentüten beim Bäcker zu sehen und tagelang im Radio zu hören. Straßenkünstler haben mit Kreide einen rießigen 3D-Schaltschrank auf den Rathausplatz gemalt und ein Heißluftballon mit dem Konterfei Ihres Werbemaskottchens war an jedem sonnigen Tag in der Luft. All das und noch viel mehr, hat Geld, Zeit und Mühe verschlungen und nichts gebracht. Warum?

Bau es und sie werden kommen!

Ihre Zielgruppe ist heiß umworben, auch Ihr Wettbewerb sucht Elektroniker. Die Industrie sucht Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik oder Geräte und Systeme, das Handwerk braucht “Strippenzieher” oder Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik und das Systemhaus um die Ecke sucht nach Elektronikern für Informations- und Telekommunikationstechnik. Es stellt sich also die Frage nach “Hauen und Stechen” oder Kooperation. Letzteres ist zwar der längere, aber wohl erfolgreichere Weg.

Der Social Media Code ist entschlüsselt

Die Beteiligten müssen an einen Tisch und Ihre Karten zusammenwerfen. Zusammenarbeit muss heißen, das Ganze ist mehr als die Summe seiner Einzelteile! Und genau in diesem Sinne bauen wir unserer Zielgruppe ein Zuhause.

Um genau zu sein, wir erschaffen eine Online-Plattform, die von lokalen, regionalen und überregionalen Stakeholdern unterstützt wird. Sie hat die Aufgabe im ersten Schritt eine ganz bestimmte Zielgruppe anzusprechen und zu binden. Wir konzipieren daher eine Spielwiese für unsere Elektroniker mit einer einfachen Struktur und nach den folgenden Gesichtspunkten:

  • Exklusivität / Geschlossenheit / Peer-group-Ansatz

Nur die Zielgruppe hat Zugang zu diesem bestimmten Teil des Portals, hier ist man unter sich und seines Gleichen. Das Community Management ist auch aus der Zielgruppe, oder zumindestens mit Leuten besetzt, die wissen, wie diese tickt. Um ein Abgleiten zu vermeiden, werden entsprechende Guidelines implementiert und überwacht. Die Infrastruktur ist vorgeprägt und durchdacht. Die Räume haben griffige Namen mit Bezug zur Zielgruppe. Witzige Wortschöpfungen erhöhen den Sympathiefaktor und die Identifikation. Chats haben zielgruppenspezifische Smileys und entsprechende Funktionen. Will jemand die Aufmerksamkeit eines anderen erregen, hat er einen Button, mit dem er ihm einen Blitz schicken kann. Hier wird nicht angestupst, hier wird der Avatar des Gegenüber “ge-tasert”. “Likes” sind Glübirnen und Bewertungskategorien gibt es von Kriech- bis Starkstrom.

  • Konnektivität / Reichweite / Austausch

Exklusivität ist toll und macht aus der Zielgruppe, das, was sie für uns ist, etwas ganz besonderes. Doch nur unter seines Gleichen ist niemand auf Dauer glücklich. Also müssen wir unserer Zielgruppe ein Tor zur Welt einbauen. Von ihrer Plattform aus, haben sie Zugriff und können sich mit anderen Plattformen vernetzen und diese einfach betreten. Ohne große Hürden können unsere Elektroniker ihre Inhalte, wenn erwünscht , auch in die restliche digitale Welt erweitern und sich austauschen. Auch können sie Besucher in den öffentlichen Raum auf dem Portal einladen.

  • Privilegiertheit / Benefits

Was nützt mir die größte Exklusivität, wenn sie nicht mindestens zwei Aspekte mit sich bringt:
1. Vorteile jeglicher Art, und
2. Öffentlichkeit, die um meine Exklusivität weiß

Den ersten Punkt erfüllen wir über eine “Bietergemeinschaft”, die zahlreiche Angebote für die jeweilige Zielgruppe auf sich vereint. Es ist ein Traum für jeden Marketingtreibenden, eine so sauber differenzierte Zielgruppe vorzufinden und diese ohne Streuverlust direkt ansprechen zu können. Eine nicht allzu schwere Aufgabe für das Portalmanagement diese Marketeers ausfindig zu machen.
Der zweite Punkt muss ebenfalls über diese Schiene abgedeckt werden, Stichwort interne und externe PR.

  • Education

Nicht falsch verstehen, wir wollen unsere Zielgruppe nicht erziehen, sondern weiterbilden bzw. informieren. Hier findet alles Eingang, was man heute im Bereich E-learning, Web Based Collaboration oder Learning Communities kennt, um der Zielgruppe einen tatsächlichen Know-how-mehrwert zu spendieren. Freie Goodies, Explosionszeichnungen, Bau- und Schaltpläne, How-to’s in Schrift- und Bildform oder als Videos geben der Zielgruppe, was sie an Input braucht.

  • Entertainment

Wenn Inhalte auch noch unterhaltsam vermittelt werden, ist das schön, aber nicht zwingend nötig. Was unserer Community noch fehlt, ist ein Quäntchen Humor, Spaß und Unterhaltung. Die größte Sammlung von Elektronikerwitzen wäre schon eine Hausnummer. Elektro-News aus aller Welt, Skurriles rund um Strom, das erste und einzige Strom-Wiki und die peinlichsten Elektronikerpannen – und noch ganz viel mehr, was der Mensch begehrt.

Natürlich gibt es jetzt hier noch ein paar mehr ausführenswerte Punkte, aber ich befürchte ich habe eh schon wieder den Rahmen eines normalen Post gesprengt. Dafür sorry!

Fehlt Ihnen noch Entscheidendes? Haben Sie bereits ein Portal gebaut, betrieben und geschlossen und können Erhellendes mitteilen? Ich freue mich auf Ihre Kommentare!

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Kontakte, Kontakte, Kontakte – und dann??

Heute bringen wir einmal die Sozialpsychologie und die “neuen Medien” zusammen. Wir klären, was Kontakte eigentlich sind, was hinter dem “Wahn nach Kontakten” in sozialen Netzwerken wie Xing steckt und welchen Sinn sie wirklich machen. Abschließend vielleicht ein paar Punkte wie genau man Kontakte gewinnt und dann freue ich mich auf eine rege Diskussion im Blog! ;-)

Räumen wir erstmal mit einem Irrglauben auf: Online-Kontakte sind nicht automatisch soziale Beziehungen per Definiton, denn dazu müssen mindestens zwei Personen “miteinander interagieren und sich durch diese Interaktion in Ihrem Erleben und Verhalten gegenseitig beeinflussen.” (Stürmer & Barth, Sozialpsychologie Fernuni Hagen)  Die spezifischen Merkmale der Interaktion bestimmen jetzt die Enge der Beziehung und für uns den Unterschied zwischen “Kontakt” und “Beziehung”: Beziehungen sind demnach u.a. dadurch gekennzeichnet, dass

  1. ein hohes Maß an wechselseitiger Abhängigkeit besteht
  2. die Partner auf unterschiedlichen Ebenen (kognitiv, affektiv  und verhaltensbezogen) Einfluss aufeinander ausüben
  3. dieser Einfluss intensiv ist, i.d.R. als positiv erlebt wird und in unterschiedlichen (nicht nur wenigen) sozialen Situationen besteht, und
  4. alle diese Eigenschaften die Beziehung über eine gewisse Dauer kennzeichnen.

Steigen wir noch etwas tiefer in die Theorie der Beziehungsforschung ein und grenzen zwei Beziehungstypen von einander ab. Nach Thibaut & Kelly (1959) oder Blau (1964) dienen interpersonale Beziehungen dem Austausch individuell benötigter materieller, sozialer oder psychologischer Ressourcen. Nach diesen Austausch- und Interdependenztheorien hängt es also vom Verhältnis der wahrgenommenen Nutzen und Kosten ab, die für die Beteiligten aus der Beziehung resultieren, ob eine Beziehung aufgenommen, aufrechterhalten oder abgebrochen wird. Clark & Mills (1983) differenzieren hieraus nun noch zwei Beziehungstypen, Austauschbeziehungen (“exchange relationships“) und sozial motivierte bzw. Gemeinschaftsbeziehungen (“communal relationships“). Ich denke, Austauschbeziehung charakterisieren am besten unsere primären Online-Kontakte, da dort das Prinzip “quid pro quo” zählt, also die Bereitstellung von Ressourcen wird durch die Bereitstellung einer vergleichbaren Ressource auf der Partnerseite “bezahlt”. Soziale Beziehungen im engeren Sinn und so häufiger im Offline-Bereich gepflegt, sind eher Gemeinschaftsbeziehungen, wo es um die Bedürfnisse bzw. das Wohlergehen des Gegenüber geht und sich die Bereitstellung von Ressourcen eben am Bedürfnisprinzip orientiert. Das sind dann enge Beziehungen und Freundschaften, die allerdings, und darum geht es hier, nicht mit Kontakten in sozialen Netzwerken gleich gesetzt werden dürfen.

Wir sind also soziale Wesen, streben nach Verbindungen zu “Gleichartigen” und erhoffen uns Nutzen daraus. Soziale Netzwerke ebnen hierzu den Weg. “Person xy möchte sich mit Dir verbinden” “Accept” Klick, Kontakt bestätigt! Body Count +1

Hier bricht sich nun ein ganz anderesPhänomen Bahn, dass man gern als “Sammelleidenschaft” abtut. Man kann es auch als Wunsch sehen, seinem Tun Sinn zu verleihen, indem man ein messbares und akzeptiertes Ordnungssystem erstellt, in diesem Fall “Anzahl an Kontakten”, das damit soziale Erfolgsgrößen vorgibt.

In meiner Ausbildungszeit zum Sporttaucher habe ich jeden nur erdenklichen Kurs besucht und für jeden erfolgreichen Abschluss einen “Badge” zum Aufnähen und einen Eintrag ins “Logbuch” bekommen. Nach einiger Zeit schien es mehr um das Sammeln als um die Inhalte zu gehen. Ähnlich kann man das bei Wandersleuten beobachten, die für jeden Gipfel eine Plakette für Ihren Wanderstock bekommen. Deshalb nenne ich auch die “Vielkontakterei” gerne mal das “Wanderstocksyndrom 2.0“.

Doch was ist denn jetzt so verwerflich an vielen Kontakten? Nichts, es kommt nur darauf an, ob meine Kontake sinnstiftend und nutzbringend sind oder sein können.

Man sollte zwei Arten von sozialen Online-Kontakten unterscheiden: Zielgerichtete oder “content driven” und “Zufallskontakte“. Die letzteren bekomme ich automatisch als Mitglied in Gruppen wie “Kontaktnetzwerk” “Kontaktspinne” oder einfach nur “Kontakt” z.B. bei Xing zusammen mit einem meist passenden Sinnspruch, wie “Kontakte schaden nur dem, der keine hat”. Nichts gegen diese Kontaktgruppen, man muss nur auch hier selektiv vorgehen und sollte sich nicht wundern, wenn man mal “offline” von einem MLMer kontaktiert wird ;-)
Die andere Gruppe erfordert etwas mehr Engagement, der Nutzen kann jedoch enorm sein! Und das haben wir ja oben gelernt, macht im Prinzip den Reiz und die Beständigkeit dieser Beziehungsart aus.

Die zielgerichteten Kontakte suche ich konkret aus, soziale Netzwerke helfen und erweitern den Aktionsradius imens. Zu diesen Kontakten fühle ich mich aus Interesse oder Gleichartigkeit hingezogen. Uns verbindet vielleicht derselbe Beruf, dasselbe Hobby oder Studium, die gleichen Ansichten oder Ziele, vielleicht sind es aber auch Meinungsmacher oder Vorreiter und ich will mich inspirieren und informieren lassen. All das und noch viel mehr! Einfach gesagt, dienen die “richtigen” Kontakte der Ideensammlung, dem Informationsaustausch, der Geschäfts- oder Kooperationsanbahnung und vor allen Dingen auch der eigenen Reputationsbildung.

Der Clue am korrekten Kontakten liegt darin, seine Zielgruppen zu selektieren und “ante actio” ein Einverständnis zur Kontaktaufnahme zu erwirken. Neudeutsch nennt man das Ganze dann eine “community” aufbauen. Habe ich im Vorfeld meine Zielgruppe bereits persönlich angesprochen und Ihr Einverständnis zur losen Verbindung erreicht, kann ich nun versuchen die Beziehung zu stärken, um sie für mich nutzbringender zu gestalten. Wer reagiert auf welche Posts, wer will sich zu welchem Thema einbringen, wer bietet von sich aus Dinge an, wer erscheint altruistisch? Spannende Fragen, nichts desto trotz kann ich meine gut selektierten Kontakte auch direkt zur Ansprache nutzen, vorausgesetzt es bringt ihnen einen Nutzen.

Habe ich zum Beispiel eine große Gruppe Kontakte, die alle eine bestimmte Dienstleistung anbieten, die ich aktuell benötige, reicht eine Kurzmitteilung oder Statusänderung, um die sonst so kostbare Aufmerksamkeit der Zielgruppe zu erreichen. Ähnlich geht es natürlich auch wenn ich etwas anbiete. Habe ich z.B. eine große Gruppe wechselwilliger Arbeitnehmer um mich geschart und suche nun jemand der auf Position xy passt und Lust hat, führt meine Kurzanfrage zwangsweise zu zahlreichen Bewerbungen auf die Vakanz.

Doch wie komme ich nun an diese Kontakte ran?

Das Wissen dazu braucht man sich nicht in Seminaren aneignen, denn man hat es in die Wiege gelegt bekommen. Was offline funktioniert, funktioniert auch online, nur viel leichter!

Gehen Sie in Ihr bevorzugtes Netzwerk, suchen Sie sich Ihresgleichen, Gleichgesinnte oder für Sie Interessante heraus und sprechen Sie diese an! Machen Sie den gegenseitigen Nutzen klar. Manchmal hilft auch schmeicheln ;-) Besuchen Sie auch mal die Profile anderer und Sie werden sehen, auch das führt zu zielgerichteten Kontaktanfragen. Genauso können Sie oftmals sehen, warum jemand Ihr Profil besucht hat und dies vielleicht für eine Kontaktanfrage nutzen. Je aktiver und besser vernetzt Sie sind, je attraktiver können Sie ggf. auf Ihr Gegenüber wirken. Und bemühen wir hierzu noch einmal abschließend die Wissenschaft, so weiß diese, dass Interpersonale Attraktion eine wichtige sozialpsychologische Grundlage für die Aufnahme enger Beziehungen ist. Natürlich ist das mühsam, erfordert Disziplin und Durchhaltevermögen, aber selbst wenn Sie keine direkten Geschäfte dadurch tätigen, wird Sie diese Art des Netzwerkens enorm bereichern und Ihnen in mancherlei Hinsicht die Augen öffnen. Probieren Sie es aus!

Alles Blödsinn? Was denken Sie über den Inhalt dieses (zugegebenermaßen etwas zu lang geratenen) Artikels? Hinterlassen Sie mir einen Kommentar!

PS.: Gerne können Sie mich auch auf Xing besuchen und ankontakten ;-)
Christoph Fischer

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Das “ob” ist geklärt, jetzt geht es nur noch um das “wie”

Dienstag, 06.März 2012, 17:00 Uhr im Internet. Gebannt starre ich auf meinen Bildschirm. Ich bin über webex einem Vortrag, neudeutsch Webinar”, der Quadriga Akademie aus Berlin beigetreten. Es handelt sich um eine Weiterbildung zum Thema Personalmanagement im Web 2.0. Die Firma zahlt und ich bin da. Der Referent, Christoph Ringwald, leider noch nicht, bzw. der Starttermin wurde beiläufig einfach verlegt.

Bei uns im Hause traut sich sowieso keiner an das heiße Eisen “social media” ran. Somit stehe ich eh auf verlorenem Posten und kann auch noch etwas von meiner Zeit zwischen den Stühlen und vor dem Rechner absitzen und auf Herrn Ringwald warten.

,Dienstag, 06.März 2012, 18:00 Uhr im Internet. Gebannt starre ich auf meinen Bildschirm. Es geht los und es geht um “Social Media – Einführung und Instrumente”. Der Referent betont den Einführungscharakter der Veranstaltung und versucht eine Basis für alle Beteiligten zu schaffen. Nach den Reaktionen am Ende zu urteilen, scheint ihm das gelungen zu sein.

Der Vortrag führt sehr nüchtern und ohne unnötige Effekthascherei durch das Thema. Mit Punkten wie “Die veränderte Kommunikationssituation betrachten” , “Social Media definieren” und “Den Dialog aufnehmen” wird zum gedanklichen Rundumschlag ausgeholt und alle notwendigen Bereiche auch angesprochen. Der Referent läßt sogar einmal humoreskes Gemüt erkennen, als es um “Plagiatsjägerseiten” im Netz geht. Auch das bekannte Zitat der “Old Spice – Kampagne” findet sich im Vortrag wieder. Kurz möchte ich widersprechen, als deren Effektlosigkeit gemutmaßt wird, kann aber so schnell nicht die offiziellen Zahlen finden und verkneife mir eine Einmischung.

Dienstag, 06.März 2012, 20:00 Uhr im Internet. Nicht mehr ganz so gebannt starre ich auf meinen Bildschirm. Pünktlich endet die Veranstaltung, die eine gute Basis für die noch folgenden 5 Termine gelegt hat. Leider habe ich nichts Neues erfahren und die Art des Vortrags war nicht unbedingt meine, aber das ist schon ok.
Vielleicht hätte ich mir gewünscht, mehr Argumente für den Einsatz von Social Media im Unternehmen zu erhalten, endlich den Stein der Weisen zu finden, den man den Verantwortlichen mit Nachdruck durch die Scheiben der Büros schmeißen könnte, aber da ich mich schon länger mit dem Thema auseinandersetze, kenne ich wohl die meisten dieser Argumente schon und sie haben einfach aus meinem Munde nicht genug Gewicht. Auch das ist ja vielleicht eine gute Erkenntnis, außerdem kommen ja noch weitere Vorträge. Aber es klingt schon fast wie Hohn, was eine andere Teilnehmerin am Ende in den Chat schrieb:”Das “ob” ist geklärt, jetzt geht es nur noch um das “wie”!

Waren Sie auch auf dem Webinar oder einer ähnlichen Veranstaltung? Hinterlassen Sie gerne einen Kommentar unter diesem Beitrag! Dafür schon mal vielen Dank, Christoph Fischer

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Gefällt mir nicht – lösch ich!

Hallo, geht es noch? Im ARD-Forum zur neuen Gottschalk-Sendung dürfen die (wenigen) Zuschauer ihre Meinung zur Sendung loswerden, aber bitte nicht zu kritisch, sonst löschen die Verantwortlichen den Thread. Das ist doch tiefstes China! Zensiert da tatsächlich das öffentlich-rechtliche Fernsehen die Meinung von Minderheiten, die auf Entertainment-Popper stehen?

Ehrlich gesagt finde ich das neue Gottschalk-Format nicht wirklich gelungen, und wann auch immer es mir untergekommen ist, war ich schnell wieder weg. Jegliche Kommentare dazu würde ich mir ersparen, wäre da nicht diese Dreistigkeit der Verantwortlichen. Es erinnert mich irgendwie an Nestlé, die auf eine krude Greenpeace-Aktion völlig überzogen reagiert und sogar ihren Facebook-Auftritt abgeschaltet hatten, weil ihnen das Krisenmanagement aus der Hand geglitten war. Hier war der Aufschrei rießig und weltweit zu vernehmen – das Greenpeace-Video mit den “Twix-Affenfingern” danach ein viraler Sensationserfolg.

Wie kommt es, dass man nach wie vor so sorglos mit der Kommunikation mit anderen umgeht? Die ARD kann natürlich als “old media” arrogant auf hohem Ross sitzen und die Devise vertreten, Meinung selber machen zu dürfen und diese einfach nur zu senden. Das ist natürlich nicht “social media” sondern heißt nur die Elemente des “web2.0″ eingesetzt zu haben und die kommunikativen Auswirkungen zu ignorieren. Schreibt mir jemand eine positive Referenz, hänge ich die im Laden aus – Kritik oder Schmähbriefe schmeiß ich weg oder zeige den Schreiber an = old school – Denke, aber wahr; sad, but true!

Ich glaube allerdings, dass genau das auch im Business die vorherrschende Meinung ist, die ja auch von vielen Marketingverantwortlichen genau so nach wie vor postuliert wird. (Lesen Sie hierzu gerne den Artikel “old school vs new media“)Man hat einfach den Nutzen noch nicht erkannt, der hinter einem sorgsamen Umgang mit Rückmeldungen steckt.
Dabei will man das doch allerorts. Denken Sie mal KVP (Kontinuierlicher Verbesserungsprozess): Lieber Mitarbeiter. lieber Kunde, sag mir wo der Schuh drückt und wir können unseren Service verbessern und werden dadurch erfolgreicher. Es gibt Preise für die besten Vorschläge bis hin zu enormen Sachwerten, wenn man den Sand im Getriebe erkannt hat. Aber wehe, es passt einem der Obrigen nicht und er oder sie muss Fehler zugeben oder sich eines Besseren belehren lassen – Pfui, Spinne! Dann ist die Idee nicht umsetzbar. Doch hier liegt schon wieder ein Vorteil von social media. Rückmeldungen kann man sammeln, filtern, kategorisieren, priorisieren, aufarbeiten und lustvoll präsentieren und erreicht damit vieles, denn laut Freiherr von Knigge, lässt man sich lieber unterhalten als belehren!

Natürlich muss man dabei die Meinung von Außenstehenden respektieren, sie ist aber kein Gesetz nur weil es über einen “sozialen Kanal” kam. Kleines Beispiel für gutes Handling: Ich habe von der Firma Fackelmann den Eierpiekser Retro im Einsatz ;-)
Ich finde das “Gerät” auch sehr praktisch, aber leider drückt sich hinten immer die Nadel durch das Plastik und somit ist es nach einigen Anwendungen eigentlich kaputt. Ich habe also meine Meinung kundgetan und sogar einen Verbesserungsvorschlag unterbreitet – einfach einen breiten Kopf, reiszweckenähnlich, ins Plastik stecken und gut ist. Man hat mir daraufhin nett und freundlich geantwortet und eine Prüfung des Vorschlages angekündigt. Eigentlich hätte ich noch erwartet, nachdem ich mitgeteilt hatte, dass es schon zum dritten Mal passiert ist, dass man mir einen neuen Eierpiekser zukommen lässt, aber das war erstmal zu weit gedacht. Kann aber ja noch werden, wenn mein Verbesserungsvorschlag umgesetzt wird. Ich würde dann hier auch darüber berichten ;-)

Das soll es erstmal gewesen sein! Dieser ARD-Aufreger hat mich etwas aus dem Winterschlaf geholt. Leider muss ich bald noch einen Beitrag zum Scheitern unseres Social Media Projektes mit der ZEMMIT-Methode schreiben, aber das kommt später!

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The Never-Forget-A-Face-Book

Mark Succerberg oder wie man den “Herrn Facebook” schreibt, hat mit enormen Medienecho Neuerung bei Facebook angekündigt. Die Social Media Welt steht Kopf, heißt es, stimmt aber nicht. Wenn sich das Datenschutzgeschrei gelegt hat, die hektische Informationsweitergabe abgeebt ist, wird jeder sein Facebook wieder “normal” nutzen, sich sicher fühlen, weil er ja die “Privacy-Einstellungen” entsprechend angepaßt hat und gut ist. Ob uns tolle Anwendungen dann ausspionieren oder nicht, ist uns in der allgemeinen Nutzungseuphorie dann auch egal.

Doch was können und müssen wir aus der aktuellen Diskussion lernen?

1. Ich bin ein Freund von Werbung, ich stelle gerne mein Werbeprofil zur Verfügung, ich konsumiere gerne, aber mich hat noch keiner gefragt. Ja Sie dürfen mir Werbung schicken!

2. Facebook wird nie mehr etwas vergessen, man verliert das Recht an den eigenen Äußerungen, da stecken enorme Möglichkeiten drin, Lebenszyklus! Würde man die emotionalen Äußerungen mancher Meinungsmacher analysieren, könnte man ein sehr gutes Psychogramm der Person erstellen.

3. Wollen wir mal nicht das “Big Brother-Motiv” von Georg Orwell überstrapazieren und immer wieder auf dem Datenschutz rumreiten, aber der “soziale Druck” drängt uns alle, ob wir wollen oder nicht, immer mehr in die sozialen Netzwerke und Facebook hat hier schon eine enorme Zugkraft entwickelt. Sorgloser Umgang mit mobiler Technik und leicht exhibitionistisches Verhalten öffnen Tür und Tor für die Zusammenführung persönlicher Daten! Wer will kann heute schon problemlos die Kollegen, Nachbarn und deren Kinder “stalken”. Hier sei auf die massenhaften Tools zum Reputationsmanagement hingewiesen. Wenn Sie jetzt sagen, ich mache ja nichts Unerlaubtes, das darf ja jeder wissen, wo ich was einkaufe, mache usw. , dann sind Sie sehr naiv. Im positivsten Fall werden Ihre Bewegungs-oder Personendaten für die Werbung genutzt, im schlimmsten werden Sie Opfer eines Verbrechens.

4. Vergessen ist nicht unbedingt ein Übel, außer vielleicht in Prüfungen, sondern vielmehr physiologische Notwendigkeit. Uns würde der Kopf platzen, könnten wir nicht vergessen. Außerdem “überschreiben” wir unsere Erinnerungen jedesmal wenn wir sie aus dem Gedächtnis abrufen, was diese über die Jahre stark verzerrt. (Denken Sie nur an G.W.Bush, der sich erinnert hat vor seiner im-Kindergarten-ins-Ohr-geflüstert-bekommen-Session an “9.11.” schon Bilder über den Einschlag des ersten Flugzeugs im Fernsehen gesehen zu haben, obwohl es solche zu diesem Zeitpunkt dort noch gar nicht zu sehen gab) Verzerrte Wahrnehmung ist also menschlich – detailgenaues Wiedergeben meiner Threads von vor x Jahren wird facebook. Und Sie wollen wirklich mit 30 an den pupertären Äußerungen Ihres 18 jährigen Alter Egos gemessen werden? Zum Glück wurde so manche Peinlichkeit meiner Jugend nicht aufgezeichnet!

Fazit: Eigentlich kann Facebook gar nicht mehr so viel Spaß machen!

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Schicken Sie mir Werbung!

Die Diskussion um die aktuellen Änderungen bei facebook zeigt wieder, dass wir ständig Angst um unsere Privatsphere und unsere Persönlichkeitsrechte haben und auch haben müssen. Dabei wäre es alles so einfach.

Ich hatte mich immer gefragt, wie kann man mit dem Internet Geld verdienen. Wie machen Yahoo, Lycos und gmx das nur, hat sich mein naives alter ego in grauer Vorzeit das Hirn zermartert. Zusammen mit dem Internet bin auch ich gealtert, schlauer geworden und irgendwann war mir klar, Zielgruppen und deren Erreichbarkeit ist das A und O des Internets. Wenn ich weiß, wer wo wann was macht, kann ich ihn mit Leuten zusammenbringen, die etwas anbieten (und die damit ihr Geld verdienen) was er da dann gebrauchen kann. Im Grunde genau das Prinzip, das gugl seit Jahren unter dem Stichwort “Relevanz bei Suchergebnissen” verfolgt; und dort stimmen wir alle täglich freiwillig über den Erfolg ab.

Ach würde das Prinzip von gugl doch auch in anderen Spheren funktionieren! Ich bin es leid mit uninteressanter Werbung vollgemüllt zu werden. Wo ich geh und steh, bedrängen mich indirekt penetrante Marketeers mit Ihren platten Angeboten und versuchen sich immer vehementer in meine Aufmerksamkeit hineinzustehlen. Dabei werden sie keinen Erfolg haben! Im besten Fall erhaschen sie tatsächlich etwas von meiner Aufmerksamkeit und ich sehe mir den sexy Streifen über Singles mit Niveau an, beobachte den alten Mann, wie er in seinem Treppenlift emporgleitet oder zeige starke Emotionen, wenn die Hipp’s von der neuen künstlichen Babylaktosemischung schwärmen, aber machen wir uns nichts vor, ich bin glücklich verheiratet, muss leider die Treppen immer noch selber hochkrakseln und Babynahrung hab ich mir schon vor Jahren abgewöhnt.

Kennen diese Leute denn keine Zielgruppensegmentierung. Insbesondere im Internet muss ich doch nicht dauernd mit der falschen Werbung gelähmt werden. Und hier würde ich ansetzen!

Ich sage es klar und deutlich: Ich bin ein konsumfreudiger Bürger im besten Alter, ich habe bestimmte Interessen, ich bin etwas nachlässig im Umgang mit Systemen wie Payback oder Deutschlandkarte, ich bin sozial eingebunden, aufsuchend, manipulierbar und mit den nötigen finanziellen Mitteln ausgestattet – umwerbt mich, aber bitte richtig!!

Ich würde meine Daten freiwillig und großzügig den Unternehmen zur Verfügung stellen, die Angebote haben, die mich wirklich interessieren, auch wenn es nicht immer ein 100%iger Treffer ist, ich probiere auch mal was aus. Ich will nicht an irgendwelchen Panelen oder Umfragen teilnehmen, würde mich aber natürlich über Produktproben oder ähnliches freuen und dann auch offen im sozialen Netz meine Meinung dazu vertreten. Dem Hersteller meiner Alufolie würde ich ein dickes Minus ins Gästebuch schreiben, weil er die für mich so wichtige Abrisskante nicht mehr an den Pappkarton macht. Dem Designer, der die Shampooflasche entworfen hat, die bei uns auf der Badewanne steht, würde ich eine Blindenbinde zukommen lassen, mich mit ihm intensiv über die Gestaltgesetze austauschen wollen und fragen, warum er trotz Nutzung von 6 unterschiedlichen Schriftgrößen, 3 Schrifttypen und 5 Schriftfarben, es nicht schafft, auch nur eine wirklich aussagekräftige Information auf die Flasche zu bringen. Bei dem EinzEinzigstBesten Internet- und/oder Telekommunikationsanbieter würde ich mich vermutlich über den schlechten Service versuchen zu beschweren, aber im Moloch der Weiterleitungen über Callcenter und Hotlines wieder schnell die Lust verlieren, mich dann ewig um abgegebene Kündigungen streiten, Ärger mit deren sofort eingeschaltetem Inkassounternehmen bekommen, Nachweise hin- und herschicken,- faxen und -mailen um dann im Fernsehen von so einem Vollpfosten angegrinst zu werden, der sich dort jetzt ganz toll persönlich um die Kundenzufriedenheit kümmert; sicherlich hätte der dann irgendwo ein Profil und dann würde ich ihm meine Geschichte einmal drücken, aber vermutlich ohne jeglichen Erfolg. Deshalb würde ich von denen keine Werbung oder Angebote mehr haben wollen -  nie wieder!

Ich bin aber nicht nur ein kritischer Konsument, sondern auch ein Genießer und Gelegenheitsshopper. Ich war vom ersten Tag an ein Fan von Pad-Kaffeemaschinen – so eine geniale Erfindung – und ich würde auch jedem mit meinem Trinkverhalten dazu raten! Dazu, am besten schon ab Juni, Gewürzspekulatius von Borggreve, für mich die Besten! Sicherlich hätte ich schon lange einen dieser leicht zu steuernden Mini-Helikopter, auf den ich heimlich so scharf bin, einen leicht zu bedienenden Festplattenrekorder oder ein I-Phone mit Wahnsinnsflat wenn deren Werbung nicht im Strudel des ganzen Marketingmülls untergehen würde und nicht mehr zu mir durchdringt, weil ich mich rigoros dagegen abschotte, um wieder etwas mehr Zeit für das Wesentliche verwenden zu können.

Also, schreibt mich an, Ihr Werbetreibenden, ich sag Euch was ich gebrauchen kann. Legt ein Profil zu meinen Daten an und vergesst nicht mich zu informieren, wenn es Neuigkeiten gibt. Seid Euch meiner Aufmerksamkeit gewiss! Im Gegenzug dazu, verschont mich mit dem ganzen uninteressanten Müll, den ich nicht haben will.Und ich bin mir sicher, es gibt genug Leute, die so denken, wie ich, die wir gleich noch mitnehmen können.

Werbt endlich zielgruppenbezogen, einfühlsam und smart, nutzt die sozialen Netzwerke, um Eure Kunden besser zu verstehen!

P.S.: Was halten Sie von diesem Artikel? Hinterlassen Sie mir gerne einen Kommentar, egal was Ihnen dazu einfällt!

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Die Social Media Revolution geht weiter

Dieses schöne Video mit einer deutschen Übersetzung darf ich hier einfach nicht vorenthalten:

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Wer hätte gerne eine Einladung zu google+ ?

Nun ist es also doch soweit: Wir gehen google+

Das google plus - Logo

google plus

Was ich bisher gesehen habe, gefällt mir sehr gut. Natürlich musste gugl etwas tun, um im Bereich Social-Traffic nicht völlig abgehängt zu werden, denn bisher bildet facebook ein soziales Universum für sich und gugl kommt nicht so ohne weiteres an die Themen, Links und was sonst noch so in facebook gerade gehypt wird ran. Das müsste es aber, wenn es seinem Motto bzw. seiner Philosophie treu bleiben will, dem Nutzer immer die relevantesten Inhalte zu seiner Suche zu präsentieren.

Nun ist es natürlich ein Irrglaube, dass ganz facebook jetzt zu google überläuft. Soll es auch nicht ;-) Einige “besondere” Nutzergruppen werden sich jedoch bald sehr stark dort tummeln und über früher oder später wird aus einer “Nerd-Struktur” auch eine “Mainstream-Struktur”. Dafür wird gugl zu sorgen wissen, denkt an meine Wort ;-) . Bzgl. social traffic gibt es jedoch damit bald die Möglichkeit auch soziale Strömungen mit in die Suchergebnisse bei gugle (SERPs) einfließen zu lassen, denn gewisse Themen und Hypes werden sicherlich (mehr oder weniger) durch alle Netzwerke “getrieben”.

Mir persönlich gefällt, dass ich meine Kontakte in Kreisen (Cycles) organisieren kann und zum Beispiel meine Business-Kontakte nicht mit den Fotos vom letzten Pudhys-Konzert ( ;-) ) nerven muss, oder mich bei den Arbeitskollegen unbeliebt mache, weil ich “Lahm”- Details über meinen “Verein” in den Ether blase.

Ich finde aber auf der anderen Seite auch, dass man sich durchaus selbst ein Bild machen muss, bevor man mitreden kann. Da man ja zur Zeit irgendwie nur mit Einladung ins g+ kommt, lade ich gerne dazu ein. Lasst mir einfach eine Mail unter info[at]suedamerika-fakten.de Betreff: google+ Einladung zukommen oder hinterlasst in einem Kommentar Eure Mailadresse. Einladung folgt dann schnellst möglich.

Für alle die schon mal eine kleine (Grob)-Tour durch g+ sehen wollen, geht es hier zur offiziellen Führung.

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